Mein Weg

~ Mein Weg ~

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Die deutsche Reitlehre


Mit ihr bin ich aufgewachsen und an ihr orientiere ich mich.  Mit 9 Jahren hatte ich meine erste Reitstunde. Eine ganz normale Reitschule seit Generationen in Familienbesitz. Hier habe ich nicht nur Reiten gelernt sondern auch Vieles über den Umgang, die Pflege, die Fütterung und die Haltung der Pferde. Denn das alles braucht man um ein Pferd gesund zu erhalten.  Erst wenn mein Pferd gesund ist und zwar seelisch und körperlich, kann ich mit dem Training beginnen. 


Dennoch....

...andere Lehren


Wenn man etwas nicht selbst ausprobiert hat, kann man schwer behaupten, dass es nicht funktioniert oder schlecht ist. Dabei hat jeder seine eigenen Grundsätze, Idole und Erfahrungen. 


Was mich und meine Arbeit mit den Pferden beeinflusst:


- die deutsche Reitlehre

- Centered Riding

- Linda Tellington Jones und Anke Recktenwald

- Yoga & Feldenkrais 

- Pferde - Menschen - Dialoge - Mona Schäfer

- Pro Ride Horsemanship (Natural Horsemanship)

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„Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht.“


Christian Morgenstern

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~ Panta Rhei ~


Alles fließt - was bedeutet das im Umgang mit Pferden? 

Fließende Übergänge reiten, im Fluss mit dem Pferd sein, sich weiterentwickeln zusammen mit dem Pferd. Ein Fluss steht nie still.


Oft begegne ich Glaubenssätzen im Bezug auf das eigene Pferd: 'So ist sie halt.' 'Er ist einfach stur.' 'Dies oder Jenes mag er nicht.' 'Sie findet diese und jene Übung langweilig.' 'Es nervt ihn.'

Je öfter wir solche Glaubenssätze wiederholen desto mehr festigen sie sich in uns und uneren Erwartungen und unserem Verhalten. Wir bauen eine Staumauer und hindern den Fluss, die Entwicklung, das Leben am weiterfließen.


Jeden Tag mit offenem Herzen und voller Neugier in den Stall zu gehen, und mit Achtsamkeit sehen was der neue Tag bringt. Ohne Erwartungen und Vorsätze in den Stall gehen, fühlen was heute an der Tagesordnung sein könnte, statt mit dem Gedanken 'Heute reiten wir den Fliegenden Wechsel, komme was da wolle.' Das alles bedeutet Panta Rhei für mich.


Bauchgefühl und Achtsamkeit


Ein Tag wie jeder andere, ich gehe in den Stall und habe mir vorgenommen auf dem Platz zu reiten. Selbst habe ich eine anstrengende Nacht hinter mir, meine Tochter bekommt Zähne. Ich steige aus dem Auto und schaue suchend auf den Paddock, wo sich die kleine Herde zum Entspannen auf dem hinteren Teil befindet. Im Stall hole ich das Halfter und bereite das Futter für Spikki vor. Als ich vor ihr stehe und sie betrachte, sehe ich ihre müden und entspannten Augen, das rechte Hinterbein ruht entspannt auf der Hufspitze, ein Ohr zuckt in meine Richtung.


Früher hätte ich das Halfter drauf gemacht, Spikki auf den Putzplatz gestellt und mein Ding durchgezogen. Die Einheit auf dem Reitplatz wäre für uns beide anstrengend geworden. Ich wäre unzufrieden heimgefahren und hätte mir für den nächsten Tag vorgenommen es besser zu machen.


Heute überlege ich mir etwas, was für uns beide die Zeit die wir miteinander verbringen zu einer erfüllenden Zeit werden lässt. Ein Herbstspziergang im Wald, ein bisschien Freiarbeit wobei Spikki selbst entscheiden kann wieviel möglich ist. Bin ich selbst nicht in der Lage mich selbst so zu motivieren, dass ich Spikki mitreißen kann, unternehme ich lieber etwas ruhiges mit ihr. Ich möchte von ihr nichts erwarten, was ich selbst in dem Moment nicht erfüllen kann.


Aufregung, Müdigkeit, Trauer, Überbegeisterung, Nervosität, Ärger, Wut.....das alles beeinflusst uns und unserAuftreten. Haben wir gelernt achtsam mit uns selbst umzugehen merken wir ob 'Spikki einfach faul ist' oder ob uns selbst heute die Energie fehlt um in großen Sprüngen über den Platz zu galoppieren. Anfangen bei sich selbst nach Antworten zu suchen, das gibt mir die Arbeit bei den Pferden.


Ein anderes Beispiel: Spikki galoppiert bei der Freiarbeit immer wieder von mir weg statt neben mir zu bleiben. "Blödes Pferd!" oder wie gebe ich die Signale, wie ist meine Körperhaltung, meine Körpersprache, wo sind meine Gedanken? Den Fehler bei sich selbst zu suchen. Jeder macht Fehler, ganz normal, mit viel Übung können wir aus unseren Fehlern lernen und zu einem starken Team mit unseren Pferden heranwachsen.